Traditionsgemäss stattet der Museumsverein Schaffhausen jeweils im September der Eisenbibliothek im Klostergut Paradies einen Besuch ab. Um das Thema Nachhaltigkeit ging es diesmal bei der spannenden und informativen Führung mit Franziska Eggimann, Leiterin des Konzernarchivs der Georg Fischer AG, sowie Christopher Zoller-Blundell, wissenschaftlicher Bibliothekar der Eisenbibliothek.
Die Sensibilität für diese Problematik ist, wie man sofort merkte, keineswegs eine „Erfindung“ der Neuzeit. Bereits früher galt es nämlich, den nur beschränkt zur Verfügung stehenden Rohstoffen und dem Schreibmaterial Sorge zu tragen. Dies erkennt man beispielsweise an der Wiederverwendung des Pergaments im Mittelalter. Und die Schrottsammlungen im Zweiten Weltkrieg sind noch in „guter“ Erinnerung.
Auch die Nutzung der natürlichen Energie von Wasser und Sonne war schon vor Hunderten von Jahren ein heiss diskutiertes Thema, beispielsweise schuf der Ingenieur und Gärtner Salomon de Caus in Heidelberg für den Kurfürsten von der Pfalz bereits 1615 einen solarbetriebenen Springbrunnen. Da sollte es eigentlich auch uns (noch besser) gelingen, mit Blick auf die Klimaveränderung der Umwelt die nötige Sorge zu tragen. Es gab ja Zeiten, da galten die Schweizerinnen und Schweizer ja geradezu als Weltmeister im Trennen von Abfall und Recycling… (schi)
Christopher Zoller-Blundell, wissenschaftlicher Bibliothekar der Eisenbibliothek, weiss die Besucher mit seiner Begeisterung nachhaltig mitzureissen.
Vorstandsmitglied Franziska Eggimann zeigt ein Werk, in dem es um die Schrottsammlung im Zweiten Weltkrieg geht.
Manchmal sind die Umschläge fast wertvoller als der Buchinhalt…
… Wiederverwendete Pergamentumschläge, vorsichtig auf einen Band der Encyclopédie von Diderot und d’Alembert gelegt.
Jedes Buch hat seinen klar definierten Platz. Nur so lässt sich die gesuchte Rarität mit einem Griff aus dem Regal ziehen.
Das berühmte Peltonrad: Für das New Colgate Powerhouse am Yuba River wurden 1967 zwei Räder mit je 44,5 Tonnen und einem Durchmesser von 5,44 Meter hergestellt. Sie sind nach wie vor in Betrieb.
Wasserkraft war schon im späten 17. Jahrhundert eine Möglichkeit nachhaltiger Energiegewinnung.
Diskussion auf Augenhöhe: Bibliothekar Christopher Zoller-Blundell mit Vereinsrevisor Patrick Burgy.
Keine optimale Aufnahme – doch der Schutz dieses Buches geht vor…
… es handelt sich um den Hortus Palatinus (1620) von Salomon de Caus mit der Darstellung eines durch Solarstrom angetriebenenSpringbrunnens.
Dieses Buch hat den Schutz der königlichen Wälder zum Ziel: A Treatise of the laws of the forest (1665) von John Manwood.
Die Eisenbibliothek im Klostergut Paradies – eine idyllisch gelegene Schatzkammer menschlichen Wissens und Schaffens.