Honig den Armen, Marzipan den Reichen

Das Buch von Hans-Peter Widmer und Cornelia Stäheli über die «Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts» ist in der Fachwelt auf grosse Beachtung gestossen und stellt für dieses Spezialgebiet das neue Standardwerk dar. Trotzdem spricht das Buch des unermüdlichen Sammlers und Forschers Hans-Peter Widmer auch ein Laienpublikum an – insbesondere in Schaffhausen. Das Museum zu Allerheiligen besitzt mit über 750 Gebäckmodeln eine umfangreiche Sammlung. Mit gutem Grund: Schaffhausen war nicht nur ein Zentrum der Gold- und Silberschmiedekunst, sondern auch der Gebäckmodelproduktion, die oft auf die gleichen Berufsleute zurückging. Das Buch kostet 48 Franken und kann beim Museumsverein (info@museumsverein.sh) bestellt werden.

 

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Beschreibung

Um die Jahreswende 1999/2000 zeigte das Museum zu Allerheiligen die Ausstellung «Schaffhauser Tonmodel. Kleinkunst aus der Bossierer-Werkstatt Stüdlin in Lohn» – eine wahre Augenweide und, für Nicht-Eingeweihte, eine kleine Sensation, wie dem gleichnamigen Ausstellungskatalog von Hans-Peter Widmer und Cornelia Stäheli entnommen werden konnte: Eingewandert aus dem pfälzischen Edenkoben begründete Michael Stüdlin (ursprünglich Michel Steudel, wie man nun weiss) eine von 1643 bis um 1850 aktive Hafner- und Bossiererdynastie, die mit edeln weissen Lohnemer Ton exzellente Tonwaren herstellte. Das Buch über die Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhundert stellt nun die mit Spannung erwartete, zeitlich vorausgehende Ergänzung dar, als die Negativformen für das Gebäck noch ausschliesslich aus Holz hergestellt wurde. Neben vielen christlichen Motiven enthält das Buch auch zahlreiche weltliche Darstellungen. Unternehmen Sie eine Entdeckungsreise –bei einer Tasse Tee und feinem Aenisgebäck (schi).