• 9. Februar 2023 18:30 - 20:00
• 18:30 - 20:00
• Museum zu Allerheiligen

Vortrag von Dr. Thimo Jakob Brestel
Archäologe beim Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Eintritt Gratis

Zeitungsartikel Schaffhauser Nachrichten  |  Vortragsflyer

Das spätkeltische Oppidum von Altenburg-Rheinau in Jestetten (Landkreis Waldshut) und Rheinau liegt am Hochrhein und war vom Ende des 2. bis zur Mitte des 1. Jh. v. Chr., während der Latènezeit, ein zentraler Handelsknotenpunkt. Hierher gelangten über Wasser- und Landwege Weinamphoren aus dem Mittelmeerraum, die dann von hier aus in die keltischen Siedlungen Süddeutschlands weiterverhandelt wurden. Die etwa 320 Hektar große, befestigte Siedlung befand sich auf zwei gegenüberliegenden Halbinseln am Rhein. Im Sommer 2022 wurde durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart eine zweimonatige Ausgrabung in der eisenzeitlichen Siedlung durchgeführt.

Drei kleine Grabungsflächen brachten Pfosten von Gebäudegrundrissen sowie ungewöhnlich große Vorratsgruben zu Tage. Die Gruben wurden nach dem Ende ihrer Nutzungszeit verfüllt und enthalten eine Vielzahl von Funden wie Fibeln aus Bronze und Eisen, Münzen, Wagenteile, Keramikgefäße und Tierknochen. Dieses Fundmaterial gibt Auskunft über die Alltagskultur und das Leben der Menschen im Oppidum. Aus einer der Gruben stammen zahlreiche Bernsteinfragmente, die belegen, dass man in Altenburg von der Ostsee importierten Bernstein zu Schmuckobjekten verarbeitete.

Ein kleiner Sondageschnitt an einem Wall auf Niveau des Rheins konnte zudem Nachweisen, dass es sich hier tatsächlich ebenfalls um einen Teil der keltischen Befestigung handelt, was bislang unklar war. Hier sind in den nächsten Jahren weitere Untersuchungen geplant.

Grabungsleiter Dr. Thimo Jacob Brestel vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart wird über die Ergebnisse der Ausgrabungen und die Geschichte des Fundortes berichten.

Wir freuen uns auf ihren Besuch!